
In der Abfahrt vom Grödnerjoch hinab nach Corvara setzte sich Simon wieder vor mich und so fuhren wir als Duo zu ersten Verpflegung. Der nächste längere Anstieg führte uns hinauf nach Pralongia und anschließend zum Passo Campolongo. Simons Hinterrad hatte ich zwischenzeitlich verloren, weil ich in einer steilen Abfahrt aufgrund eines Sturzes des vor mir Fahrenden unfreiwillig vom Rad musste. Mensch und Material kamen mit kleineren Blessuren davon und die Abfahrt vom Campolongo endete in Arabba. Gut die Hälfte war geschafft - die nächsten beiden Anstiegen brachten mich nochmals an die Grenzen. Zunächst ging's den bekannten Passo Pordoi hinauf, anfangs auf Asphalt dann aber sehr steil und auf grobem Schotter weiter in Richtung Passhöhe. Die Abfahrt vom Passo Pordoi bot Trailgenuss pur. Dieser war allerdings nur von kurzer Dauer. Der steilste Anstieg folgte am Schluss - hinauf zum Passo Sella. Cola sei Dank habe ich hier nochmals ein ordentliches Tempo fahren können und bereits zur Halbzeit des Anstieges befand ich mich zu meiner großen Überraschung wieder an Simons Hinterrad.

Und so ginge Rad an Rad der Passhöhe entgegen. Auf den letzten 100hm konnte ich Simon sogar nochmal distanzieren und es folgte die allerletzte Abfahrt ins Ziel nach Wolkenstein. Dann musste ich allerdings das zu diesem Zeitpunkt unpassendste Geräusch vom Hinterrad wahrnehmen: "pffffffffffff" - und das 4km vor dem Ziel. Die Luft war allzu schnell entwichen und mir blieb nichts anderes als anzuhalten. Ich hatte eine CO2-Kartusche mit dabei und die sollte bzw. musste reichen. Kartusche rein und die Dichtmilch im Reifen erledigte den Rest. Reifen war wieder dicht, mehr als 1,3 bar waren allerdings nicht mehr im Reifen. Simon schoss mittlerweile wieder an mir vorbei und ich erreichte ca. 2 Minuten nach ihm überglücklich das Zeil in Wolkenstein mit einer Fahrzeit von 4:39h. Beim Blick auf die Ergbnislisten konnten wir es kaum fassen; Matthias entschied die Hobby-Wertung der 62km-Strecke für sich. Simon und ich kamen auf den Plätzen 4 und 5 ins Ziel, Georg folgte als 13. Armin schnappte sich bei den Lizenzfahrern einen starken 5. Rang und Chris finishte auf der großen Runde sogar als 3. der Hobby-Wertung.
Einen ganz anderes Rennen bewältigten Maria und Jasmin, die uns während des Rennens an den Verpflegungsstellen mit frischen Getränken, Gels, Riegel, Obst und aufmunternden Worten versorgten. Am Ende eines langen Tages verbrachten Sie knapp 3h im Auto und 60km auf Italiens Passstraßen - Respekt und vielen lieben Dank für diese Unterstützung. "Thank you Heroes" stand auf einem Banner am Ortsausgang von Wolkenstein bei unserer Heimreise. Vielen Dank an alle für dieses unvergessliche Erlebnis und perfekt organisierte Rennen.

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