Montag, 3. Juni 2013

15. Alpentour-Trophy Schladming

Die Alpentour-Trophy fand in diesem Jahr bereits zum 15. Mal statt und wird allen Beteiligten noch sehr lange in Erinnerung bleiben. Grund hierfür ist zweifelsohne das Wetter. Massig Schnee im Juni, eine gestrichene Etappe aufgrund abgegangener Murren und Wassermassen welche die Strecke teilweise in einfach wegschwemmten - das haben auch die Organisatoren in dieser Form noch nicht erlebt. Doch der Reihe nach…

Insgesamt sechs Fahrer aus dem DOWE Sportswear Team standen in Schladming am Start. Chris, Simon, Matthias und Georg in der Einzelkonkurrenz; Jörg und ich starteten als 2er-Team in der Adventure-Wertung.



Tag 1 und der Kampf gegen den inneren Schweinehund

Ich hatte bereits vor dem Start zur ersten Etappe große Bedenken aufgrund meiner Gesundheit; wieder einmal zeigten sich erste Anzeichen meines Asthmas zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. In der Vorwoche hatte ich deshalb kaum mehr trainieren können; geschweige denn eine Vorbelastung fahren können.

Und so wurde die erste Etappe für mich zur Qual. Der Start fiel um 10.00 Uhr im Planai-Stadion - dem Zielbereich der Alpinen Ski WM 2013. An diesem ersten Tag galt es ca. 70km und knapp 3000hm zu bewältigen. Den ersten längeren Anstieg fuhr ich mein gewohntes Tempo, merkte aber schnell dass meine Herzfrequenz viel höher war wie sonst. Ich bekam das im Verlaufe der Etappe immer mehr zu spüren und musste an Jörgs Hinterrad sehr leiden. Bei Rennhalbzeit dachte ich bereits an eine Rennaufgabe meiner Gesundheit zu Liebe. Der Schneefall und die Temperaturen um die Nullgradgrenze in den höheren Lagen machten das Ganze nicht besser. Die letzten 200hm des Tages wurden dann nochmals extrem hart, ich war sprichwörtlich stehend k.o. - mein Körper wollte und konnte nicht mehr. Die finale Abfahrt auf der Skipistewar dann die Erlösung und den Zielbogen durchfuhren wir nach 4:27:11h als Tageszweite in unserer Kategorie. Ich konnte das noch gar nicht so recht glauben wie diese Platzierung möglich war. Die warme Dusche machte die Strapazen dann vergessen und ich erholte mich bereits bis zum Abend recht schnell. Mein Asthma muss ich irgendwo im Laufe der heutigen Etappe auf der Strecke gelassen haben :-)


Endlich geschafft
auch ein Schirm hätte heute nur wenig geholfen ;-)

Tag 2 und der Kampf gegen die Uhr

Bergzeitfahren auf die Planai. Eigentlich meine Disziplin. Zumindest wenn ich fit am Start stehe, dachte ich mir am Morgen. Und bei mir sollte es super laufen, von meinem Asthma keine Spur mehr. Zusammen mit Jörg startete ich um 11.15 Uhr als Vorletzte unserer Kategorie am Fuße des Berges. Knapp 15km und 1.100hm galt es nun im Eiltempo zu bewältigen. Und wie sollte es anders sein, regnete es auch heute in Strömen bereits beim Start. Ich fuhr meinen Rhythmus gleich von vorne weg immer mit dem Blick auf Jörg; wir mussten schließlich gemeinsam oben ankommen. Jörg musste sich heute richtig quälen und hat das auch mit Bravour gemeistert. Da wir eine der ersten überhaupt auf der Strecke waren, konnten wir die letzten 300-400hm nur mehr im Laufschritt bewältigen. Die Unmengen von frischem und losem Neuschnee machten ein "Fahren" unmöglich. Da wir beide auch im Laufen ganz gut drauf sind, konnten wir auch am heutigen Tage wiederum den zweiten Rang einfahren und finishten auf der tief verschneiten Schaf-Alm als Tageszweite mit einer Fahr- und Laufzeit von 1:23:56h.

Die letzten Meter zur Schaf-Alm

Heute Schnee statt Dreck

Tag 3 und der Kampf gegen die Konkurrenz

Die heutige Etappe wurde aufgrund der Schneefälle am Vortag verkürzt. Somit wurden Anstiege bis zu einer maximalen Höhe von ca. 1.500m gefahren. Dennoch sollten auch heute wieder ca. 55km und über 2.000hm zusammenkommen. Unseren zweiten Platz wollten wir natürlich verteidigen und wenn alles gut läuft auch mal einen Angriff auf die Führenden starten, die nur wenige Sekunden vor dem Start zur heutigen Etappe vor uns lagen. Doch wie so oft: erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Für Jörg wurde die Etappe bereits vom Start weg zur Qual er kämpfte die gesamte Etappe mit seinen schweren Beinen, sein Puls wäre noch lange nicht am Limit gewesen. Aber ich kenne das vom ersten Tag nur zu gut wie sich das anfühlt… Ich versuchte ihn so gut wie möglich zu unterstützen und so haben wir am Ende der Etappe viel weniger Zeit verloren als vermutet. Zwar ist der erste Platz nun außer Reichweite, die Drittplatzierten mussten aber auch einen Einbruch gegen Ende des Rennens hinnehmen und fuhren nur ca. 1 Minute Vorsprung auf uns bis ins Ziel heraus. Unser Vorsprung im Gesamtklassement hingegen ist immer noch mehr als komfortabel. Unsere Fahrzeit heute: 3:35:40h!

Im Ziel von Etappe 3
Auch das Arbeitsgerät schreit nach einer Dusche

"kleiner" Nachtisch

Chris lässt die Konkurrenz stehen

Highlight des Tages aus Teamsicht war ohne Frage der Gewinn eines nagelneuen Opel Adam durch Chris. Er war als Gesamtführenden in der Sportklasse 2 startberechtigt beim Hillclimb den Skihang hinauf. Die Regeln waren simpel: Wer am weitesten fährt, gewinnt das Auto. Und Chris zeigte eine beeindruckende Vorstellung und ließ neben dem Gesamtführenden der Alpentour Trophy Christian Hynek auch den Ex-Marathonweltmeister Alban Lakata hinter sich. Chapeau und Glückwunsch zu dieser Riesen Leistung!



Tag 4 und der Kampf hat ein Ende

Die erlösende Mitteilung erreichte uns ca. eine halbe Stunde vor dem Start zur letzten Etappe. Aufgrund der immensen Mengen an Regen die seit dem gestrigen Tag unaufhörlich vom Himmel kommen wurde die letzte Etappe aus Sicherheitsgründen abgesagt. Einige überlieferte Bilder von der Strecke machten klar, dass diese Entscheidung einfach nur vernünftig getroffen war.

Somit stand gleichzeitig fest, dass Jörg und ich Zweiter in der Adventure Wertung in unserer Altersklasse und Gesamtdritte geworden sind. Wahnsinn!

Platz 2 in der Adventure-Wertung (2er-Teams)
Chris holte sich mehr als überlegen den Sieg in der Sportklasse 2 und Simon, Matthias und Georg holten sich den 2. Rang in der Teamwertung aller Sportklasse 1 Fahrer.

Die abschließende Siegerehrung fand wie die Tage zuvor im Kongresszentrum in Schladming statt. Für alle gab's nochmal Pasta satt und nach diesen ereignisreichen und erfolgreichen Tagen machten wir uns auf den Heimweg.

Vielen herzlichen Dank an das Organisationsteam für die Durchführung des Events unter diesen Umständen. Wahnsinn was hier auf die Beine gestellt wurde.

Ein herzliches Dankeschön auch an
- Martin von DOWE
- Pierino von Bianchi
- ultraSPORTS und Sponser für die Rennverpflegung
- Cratoni für den Kopfschutz
- Anja von Sziols für den klaren Durchblick

- Gaerne für die Schuhe (haben sich auch beim Laufen bewährt ;-) )
- Maxxis für den nötigen Grip
- Hey Sport fur das geniale Waschmittel

Und last but not least danke auch an Jasmin und Maria für die tolle Verpflegung entlang der Strecke und allen DOWE Fahrern für die tolle Atmosphäre in Schladming.

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